Warum Q-plus Bridge?

Die Frage "Warum Q-plus Bridge" unterteilt sich in zwei Teilaspekte:

Warum überhaupt ein Bridgeprogramm?

Wäre es nicht besser, zusammen mit Freunden zu Hause oder in einem Club Bridge zu spielen anstatt dies alleine am PC zu tun?

Um das gleich klarzustellen, haben die Autoren des Programms nie daran gedacht, dass Q-plus Bridge ein Ersatz für das Spiel mit anderen Menschen sein sollte - das Ziel war es immer, ein Mittel zum Üben zur Verfügung zu stellen. Kurz gesagt, bietet ein Bridgeprogramm einfach eine Möglichkeit, mehr Bridge zu spielen, und nicht etwa weniger. Nachdem das festgestellt sei, muss man auch die Tatsache sehen, dass gute Bridgespieler am liebsten gegen andere gute Spieler spielen - sie wollen schließlich ihr Vergnügen haben, und es macht wenig Spaß, gegen deutlich schwächere Partnerschaften zu spielen. Und das ist auch der Punkt, an dem ein Bridgeprogramm - ein gutes Bridgeprogramm! - ins Spiel kommt: Sie haben damit einen jederzeit bereiten starken Gegner zur Verfügung.

Aber kann ein Bridgeprogramm wirklich gut genug spielen? Das ist der Punkt, an dem wir uns dem zweiten Teil unserer ursprünglichen Frage zuwenden können:

Warum gerade Q-plus Bridge?

Q-plus Bridge ist eins der wenigen Computer-Bridgeprogramme, die das Spiel auf Club-Niveau beherrschen - wenn Sie Q-plus Bridge regelmäßig schlagen, können Sie sicher sein, dass Sie in jedem Bridge-Club ebenfalls gute Resultate erzielen werden.

Im Vergleich zu anderen Bridgeprogrammen liegt Q-plus Bridge in der absoluten Spitzengruppe - es gibt überhaupt nur ganz wenige Bridgeprogramme, die auf ähnlichem Niveau spielen. Vergleichen Sie dazu die Ergebnisse der letzten Weltmeisterschaften für Computer-Bridge.

Der folgende Abschnitt hat zwar keinen unmittelbaren Bezug auf die Beschreibung von Q-plus Bridge (die Sie unten mit dem Pfeil "Tour weiter" fortsetzen), aber er könnte auch von Interesse sein:

Werden Computer-Bridgeprogramme jemals gegen die besten Spieler gewinnen ?

Grundsätzlichen Hindernisse sehe ich (Johannes Leber, Hauptautor von Q-plus Bridge) nicht.
Was als schwierig angesehen wird, z.B. im Gegenspiel Schlüsse über die Hand des Alleinspielers aus seiner Vorgehensweise zu ziehen, oder als Alleinspieler auf eine täuschende Weise abzuspielen, ist nicht jenseits des Horizonts eines Programms.
Es kann zwar zutreffen, dass es eine Stufe der menschlichen Phantasie gibt, die eine Maschine nicht erreichen kann, aber andererseits sind nicht alle phantasievollen Aktionen erfolgreich, und das mag durch die Stärken einer Maschine (keine Probleme mit Konzentration und Gefühlen) ausgeglichen werden.
Kein Problem ist auch das 'Judgement', weil sich dieses durch die Simulation (Teilen vieler möglicher Hände und danach berechnen der Ergebnisse verschiedener Aktionen) ergibt.
 
Das größte Problem besteht darin, dass Spitzenspieler einen großen Wortschatz in der Reizung (und, wenn auch in geringerem Ausmaß, im Gegenspiel) haben, d.h. sie geben den Geboten in vielen - tausenden - Bietfolgen sinnvolle Bedeutungen. Wenn ein Computerprogramm Spitzenniveau erreichen will, muss es hier gleichziehen, und das bedeutet eine Menge Arbeit.
Als quantitative Schätzung: Während etwa 25.000 Arbeitsstunden (im Falle von Q-plus Bridge) ausreichten, um die ersten 96-98% der (regelmäßigen) Bridge-Spieler zu schlagen, wären etwa 30.000 weitere Stunden notwendig, um die Spitzenspieler zu erreichen.
(Das ist eine Vorstellung, die auch die anderen Autoren von Bridge-Programmen etwa teilen. Nur Tomio Uchida [Micro Bridge] zweifelt, ob Bridgeprogramme je die besten Spieler herausfordern können. Ian Trackman und Mike Whittaker [Blue Chip Bridge] denken, dass die Schätzung etwa zutrifft; Hans Kuijf [Jack] und Yves Costel [WBridge5] glauben, dass nicht so viel Aufwand notwendig ist, stimmen aber überein, dass noch viel zu tun ist.)
Während die Entwicklung grundsätzlich weitergeht, ist unklar, ob und wann der notwendige Umfang erreicht werden wird.
 
Es klingt vielleicht überraschend, dass noch so viel Aufwand erforderlich ist, aber das spiegelt auch die Tatsache wider, dass der Unterschied zwischen Spitzenspielern und durchschnittlichen (Club-)Spielern enorm ist - es ist kein Zufall, dass bei Meisterschaften 'immer' (d.h. in Zeiträumen von zehn Jahren) dieselben Namen vorne erscheinen, was - als Randnotiz - auch ein starker Hinweis dafür ist, dass Bridge kein Glückspiel ist!
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